IMHO - in my humble opinion -
Mein Blog zum Thema Privatsphäre, Internet und Humor.

++ Bund setzt sich gegen Anglizismen ein ++
 


Der Bund hat bemerkt, dass die schweizerische Sprachenvielfalt unter der Dampfwalze der Anglizismen langsam leidet. Werbung, Firmennamen und Altagssprache tragen das ihrige dazu bei. Vom Event (früher Veranstaltung) über das Skills Camp (früher Lehrlingslage), zu SF.TV (früher Schweizer Fernsehen) und MeteoNews (früher Wetter) - die Beispiele könnten beliebig ergänzt werden. Was früher PTT (Post Telefon Telegraf) hiess, nennt sich heute swisscom, was früher ein Bahnhof war, nennt sich heute Rail City und jede Zuckerwasserfabrik hat einen CEO.

Die Bundeskanzlei versucht Gegensteuer zu geben und gibt auf einer Homepage Tipps zur Vermeidung und zum Ersetzen von Anglizismen.

Man hat auch die Gelegenheit, eigene Vorschläge zu machen - diese Gelegenheit habe ich selbstverstädlich genutzt (ich hoffe der Empfänger hat Humor).

Ich glaube nicht, dass die Projektgruppe durchschlagenden Erfolg haben wird - vielleicht in internen Texten und Publikationen und vielleicht sogar in Pressemitteilungen. Aber wenn wir uns anschauen, wie sich die Abteilungen der Bundesämter und bundesnahe Betriebe nennen:

Billag
Wie wäre es mit Gebühreninkasso AG?

Swissmedic
Schweizerisches Heilmittelinstitut.

Equality-Office.ch
Ist die offizielle Homepage des Eidg. Büros für die Gleichstellung von Mann und Frau.

Fedpol
Das Bundesamt für Polizei könnte doch auch einen französichen Namen haben anstelle dem Englischen - Fedpol steht sicher für Federal Police (wie bei F.B.I. - Federal Bureau of Investigation).

METAS
Weshalb sich das Bundesamt für Meteorologie METAS nennt ist mir auch nicht ganz klar, wahrscheinlich weil sich die Engländer MetOffice nennt? Vielleicht tue ich da gerade jemandem Unrecht und es ist gar keine englischsprachige Abkürzung sondern .. ?

Nachtrag vom August 2007 aufgrund des Hinweises im Kommentar:
Ich habe tatsächlich das Bundesamt für Meteorologie und das Bundesamt für Metrologie verwechselt. Ich musste den Kommentar des Lesers dreimal durchgehen um zu verstehen, wo das Problem liegt: dann war mir auf einmal klar, was er meinte. Wenn ihr den Unterschied der zwei Aemter nicht auf Anhieb seht, dann empfehle ich euch, den Kommentar von Christian Bock zu diesem Eintrag zu lesen. Danke für den Hinweis.

Information Service Center EVD (ISCeco)
Mir fehlen die Worte :-)

Lustigerweise habe ich im UVEK auf die Schnelle keine Beispiele gefunden, dafür habe ich das BFU gefunden, das Büro für Flugunfalluntersuchung. Nicht zu verwechseln mit der BfU, der Beratungsstelle für Unfallverhütung.

Dafür habe ich bei Fedpol gesehen, dass es eine KOBIK gibt. KOBIK ist die Stelle, die sich um Internetkriminalität kümmert. Na ja, teilweise ist es auf der Homepage mit Cybercrime übertitelt - hier würde die englischsprachige Bezeichnung tatsächlich etwas bringen.

Ich persönlich bin nicht gegen englischsprachige Bundesämter - aber ob der Kampf gegen Anglizismen etwas bringt, wenn man im "Information Service Center EVD" arbeitet?

Aber vielleicht setzt sich EMIL als Ersatz für e-mail durch, das wäre immerhin etwas. Oder bestreitet jemand die schweizerischen Eigenschaften von EMIL?

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++ Tipps zu Google ++
 



Ausserdem empfehlenswert ist natürlich die Seite von Google mit den offiziellen Erklärungen der Features.

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++ Etwas zum Thema "Intelligent Design" ++
 

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++ Timotey - Natural Look ++
 

Ein Klick auf das Bild zeigt den natürlichen Look, den man mit einem Haarpflegeprodukt der Firma T. erreichen kann.

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++ Entenfamilie unterwegs ++
 


Der Entemutter fehlt ein bisschen die Fähigkeit, geometrische Dimensionen einzuschätzen. Aber schaut selber. Auch dies hier läuft unter "Si non e vero - e buon trovato".

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++ Die Experten und das Fussvolk ++
 

J.-J. M. aus Lugnorre FR spricht dem Normalbürger in seinem Leserbrief in der NZZ am Sonntag vom 11. März 2007 die Fähigkeit ab, über Energiepolitik zu diskutieren. 95 % der Bevölkerung hat nach seiner Aussage eine Definition des Begriffs „Energie“, die bei einem Physiker zu einem lebensbedrohlichen Lachanfall führen würde. Er plädiert deshalb dafür, die Entscheidung über die Energiepolitik den Experten zu überlassen.

Ich kann diese Meinung nicht teilen, denn die Experten vertreten ja diametral auseinanderklaffende Strategien: Die Atomwirtschaft sieht nur einen vernünftigen Weg, nämlich die Kernkraft - dass auch der Strassenverkehr und die Heizungen Energie benötigen, wird gerne vergessen. Die Energiesparer wiederum sind der Meinung, dass man ein AKW „wegsparen“ könnte - davon bin ich nicht so ganz überzeugt. Die 2’000-Watt-Gesellschaft muss ich mir bei Gelegenheit noch erklären lassen, weil sich mein Energieverbrauch eher in kWh bemessen lässt und zwei gleichzeitig betriebene Haarföhns plus ein Rasierapparat die 2'000 Watt bereits überschreiten.

Nun aber zurück zur Kernaussage von Herrn Morgenthaler: ich bin mir nicht so sicher, ob unsere Wirtschaft schlagkräftiger wäre und unser Staat effizienter würde, wenn wir uns Stimmbürger alle selber bevormunden und unsere Entscheidungs¬kompetenz ganz den Experten abtreten würden. Ich frage mich ja manchmal auch, ob man die Ausarbeitung der Anflugsvarianten besser dem Flughafen und den Aviatikern überlassen sollte und die Verteidigungspolitik der Armee. Aber wie sagt man so schön auf Französisch: „la guerre est une chose trop sérieuse pour être laissée aux militaires“.

Deshalb bleiben wir doch besser bei den (teilweise überforderten) Milizpolitikern und wechseln nicht zu Berufspolitikern. Dass sich die Politiker auf Experten abstützen ist verständlich, dass die Experten etwas kosten leuchtet mir ein - Experten die gratis arbeiten sind sicher von einer Lobby bezahlt. Der Amerikaner würde sagen: „There’s no free lunch“.

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posted by Kaspar on www.imho.ch | direkter Link: Montag, März 12, 2007 top
        
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